Armin's Email:

14. Spieltag

Nein, nein, nein, das darf doch alles nicht wahr sein. Bekomme soeben eine E-Mail aus unserem Kreis, die da endet > Gruß und Kuß Dein .... <
Inhalt der Mail ist nebensächlich, aber der Umgangston unter hartgesottenen Fußballern ist schon sehr merkwürdig. Ich werde den Absender nicht
preisgeben, das gebietet allein schon meine Vertrauensposition als Betreuer . Aber wie kann denn einer, der noch am Vorsonntag einen altgedienten
Spieler als Schwuchtel tituliert, so einen Gruß raushauen. Was sind wir eigentlich für Sensibelchen ? > Schiri, der hat geschubst < oder > Armin, mein
Knie hat Aua < ; alles Äußerungen, die mir jetzt so spontan einfallen und mich natürlich sehr sehr nachdenklich stimmen.
Vielleicht sollten wir es doch einmal als Kabenchor versuchen oder jetzt in der Vorweihnachtszeit ein Weihnachtsmärchen einstudieren.
Panne als Aschenputtel oder Nizu als Frau Holle oder Armin als Rumpelstilschen " Basti, Basti, Bastiiiii " oder der Lange als Flaschengeist und, und
und ... Ich finde für jeden eine Rolle.

Mensch ihr Pfeiffen, ich brauche Kerle wie L.B., die mal soeben eine Batterie Türsteher platt machen. > Sieben auf einen Streich < heißt diese Botschaft, kapiert ?
So und jetzt habe ich die Überleitung zu unserem vorletzten Hinrundenspiel gegen VFB Fichte.

Mit den avisierten Verstärkungen von oben hatte es ja nicht geklappt. Der vorgenannte L.B. hatte sich am letzten Türsteher verschluckt und S.K. hatte nicht
die rechte Lust, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Trotzdem gab es eine erwähnenswerte Veränderung in unserer Anfangsformation. Der Trainer hielt an
seinem Verjüngungskonzept fest und brachte erstmalig den 39-jährigen Dirk Wagemann als Sturmführer. Der Mut, einen so unerfahrenen Jüngling ins kalte
Wasser zu werfen, sollte belohnt werden. Zwei Tore zum Einstand und auch sonst eine couragierte Leistung waren sein Beitrag zum Sieg und damit ein weiteres
Abrücken von den Abstiegsrängen ins etwas sichere Mittelfeld.
Gleich vom Anstoß aus spielten wir über 2 Stationen den Ball nach hinten zu Peter und dieser sein Abspiel locker u. flockig prompt in die Füße eines gegnerischen Stürmers. Jede andere Truppe bestraft dererlei Leichtsinn. Und der Trainer hatte eindringlich daraufhingewiesen, den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu
nehmen. Dies war nicht die einzige Unzulänglichkeit, immer wieder war der Schlendrian im Laufe der 90 Minuten zu sehen. Viel zu oft, wie auch schon in
den Spielen der Vorwochen. Gefährlich wurde es in unserem Spiel, wenn die Angriffe über unsere schnellen Außen Basti u. Björn nach vorn getragen wurden.
Bei den Reinspielen verpasste D.W. zweimal nur sehr knapp. Nach Ecke von rechts hatte ich den Torschrei schon auf den Lippen, aber Panne's Kopfball ging
knapp vorbei. Dies war seine stärkste Szene an diesem Tag, ansonsten verlor er mehr Zweikämpfe als gewohnt und auch seine Zuspiele waren sehr sehr
schwuchtelig. VFB selbst spielte im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten, ohne aber Jan vor ernste Probleme stellen zu können. Wenn es dann doch
einmal brannte, geschah dies mit unserer freundlichen Unterstützung. Das von mir herbeigesehnte Führungstor fiel dann doch noch vor der Halbzeitpause in
Minute 38. Nachdem wir einen Angriff abfangen konnten, wurde schnell steil auf D.W. gespielt, und dieser ließ einen Abwehrspieler stehen, umkurvte noch den
Keeper und schob zur Führung ein. Gott sei Dank, dass er in dieser Situation nicht den mitlaufenden Panne anspielte. Der wäre womöglich hingefallen, eben
weil dies nicht sein Tag war.
Zwischenzeitlich war auch unser verhinderter Kapitän Nizu von seiner Weihnachtsfeier eingetroffen. Fein gedressed in neuem grünem Winterkleid mit Kapuze,
abgesetzt mit einem schönen flauschigem schwuchteligen Pelzansatz, ging er in Halbzeit 2 dem Betreuer auf den Keks.
Dieser hatte sich gerade vom gut leitenden Schiri ob seiner wieder einmal hervorragenden Leistung an der Seitenlinie ein dickes Lob abgeholt.
" Jetzt schnell das zweite Ding nachlegen und dann ist der Käse gegessen ", dachte ich. Vorher sollte ich mich aber noch über die dickste VFB Chance
in unserem Strafraum aufregen müssen. Am Elfer in einer Spielertraube völlig frei zog der Stürmer ab und Jan verhinderte mit einem tollen Reflex den Ausgleich
und damit vielleicht auch einen Spielausgang, den wir nun alle nicht wollten. Um die 60. Min. dann nach einem Eckstoß das erlösende 2:0 wiederum durch
D.W., der den reinsegelnden Ball am langen Pfosten volley in die Maschen drosch.
Bei weiteren guten Kontermöglichkeiten hätte etwas für das Torverhältnis getan werden können, wäre auf der anderen Seite unserer allem in allem bescheidenen
Leistung aber nicht gerecht geworden. Basti versuchte es aus der Halbposition mit drei brutalen Fernschüssen Richtung Schröttinghausen. Panne wollte es ihm nach-
machen, doch bei seinem schwuchteligen Schuß mußte Keeper Milse dem Ball schon entgegenkommen. Björn schaffte es nicht, den Ball aus kurzer Entfernung
zu versenken und auch bei seinem nächsten Versuch aus etwas weiterer Entferung ging etwas mit dem Kreuzen schief und es kam zu einem Frontalzusammen-
stoß mit dem eingewechselten Stöcki. Panne machte noch kurz meinen Kollegen in schwarz an, als der ihm nach Foulspiel einen Vorteil nahm und dann war es
auch schon bald vorbei.
Schlecht gespielt, klar gewonnen und nun bei 20 Punkten und ausgeglichener Spielbilanz 6-2-6 nochmal die Kurve gekriegt. Vielleicht nächsten Sonntag zum
Jahresabschluß noch einen Bonuspunkt oder drei, das wäre schön. Allerdings müssen wir dann ein paar Schippen drauflegen.

Aufstellung: Partmann, Plaasch, Wemhöner, Schmoranz, Demmer, Fuchs (ab. 75. Min. Schneider), Zechmeister, Pannhorst, Begemann (ab 83. Stöck),
Wagemann (ab 76. Min. Brinkmann), Kosmann.

In Liebe
Euer Armin

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